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Bild des Monats Septemper 2021
Und täglich grüßt das Faultier, zumindest in Berlin, denn dort ziert das etwa vier Meter hohe und vier Meter breite Stück aus altem Fahrradblech die Fassade von ANOHA, der Kinderwelt des Jüdischen Museums. Damit ist es das größte der insgesamt 150 tierischen Exponate, die die Berliner Firma kubix in enger Zusammenarbeit mit Künstlerinnen und Künstlern konzipiert und aus den unterschiedlichsten gebrauchten Gegenständen und recykelten Materialen hergestellt hat. Mehr als ein halbes Jahr dauerten die Arbeiten an dem Exponat, dessen feine Haarstruktur und Krallen aus individuell ausgesuchten Schutzblecken alter Fahrräder bestehen. Gemeinsam mit dem Rest der tierischen Bande, die im Inneren des Museums auf 2700 Quadratmetern auf ihre großen und kleinen…
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Ausstellung: Wiedersehen mit einem Brunnen
Künstlerische Intervention von Therese Keogh vom 16.07. bis 20.09.2021 in der Reihe „ a – wie atelier im smac“ Die australische Künstlerin Therese Keogh kommt seit 2016 immer wieder nach Sachsen, um sich mit den Objekten ihrer Leidenschaft auseinanderzusetzen: den über 7000 Jahre alten Holzbrunnen der frühesten Bauern. Im Archäologiemuseum smac ist einer der 13 bisher entdeckten Brunnen ausgestellt. Hier interveniert Therese Keogh mit ihrer Kunst: Sie präsentiert Transformationen und Translationen der Jahrtausende alten Holzstrukturen. Eine Video-Installation im Foyer des smac zeigt die von den Brunnenhölzern inspirierten organischen Strukturen in 3D-Animationen. Jens Beutmann, Ausstellungsleiter am smac: „Der glückliche Umstand, dass Therese Keogh direkt bei den Ausgrabungen dabei sein und einen…
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Ausbruch aus der Komfortzone – Golsa Golchini im Gespräch
Golsa Golchini lässt sich weder von einer bestimmten Oberfläche noch von den Grenzen des Bilderrahmens einschränken und erforscht unablässig die Möglichkeiten ihres Mediums. Ähnlich wie ihre Motive, die sich auf Abenteuer begeben, ist sie ständig bestrebt, aus ihrer eigenen Komfortzone auszubrechen und sich den Regeln der Kunst im Allgemeinen zu widersetzen. Im Interview erfahren wir mehr über ihren künstlerischen Weg.
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Bild des Monats August 2021
Wohin das Auge auch blickt, alle schwimmen derzeit um die Wette. Die einen eher geruhsam und behaglich im Badesee, die anderen energisch gegen die Wellen im Meer und wieder andere mit Tunnelblick in Richtung Sieg im Rahmen der momentan stattfindenen Olympischen Spiele. Welches Bild würde daher besser als Bild des Monats August 2021 passen als diese beiden Schwimmer der iranischen Künstlerin Golsa Golchini?
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Altserkowitz steht Kopf – zumindest bis September
Wer dieser Tage auf dem Elberadweg von Dresden kommend in Richtung Meißen unterwegs ist, stolpert am Ortseingang zu Radebeul direkt hinein in den Stadtteil Altserkowitz und somit auch in eine geballte Ladung Kunst. Denn hier verlagern insgesamt 19 Künstlerinnen und Künstler ihr kreatives Schaffen an den Wochenenden der Sommermonate nach draußen und erschaffen im Dialig mit den Anwohnern unter freiem Himmel Kunstwerke für den öffentlichen Raum.
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Der Küste-zu-Küste-Pfad
Wenn es unter den Fußsohlen juckt, liegt die letzte Wanderung definitiv zu weit zurück. In Zeiten der Pandemie stehen monatelange Abenteuer entlang der Fernwanderwege entfernter Länder jedoch ganz offensichtlich nicht auf dem Programm; was bleibt ist daher nur die Wildnis vor der eigenen Haustür. Und so hieß es im Sommer 2021 im Gegensatz zu 3500 Kilometern, 14 US-Bundesstaaten und 180 Tagen für Nadine stattdessen 140 Kilometer quer durch Jütland über den Küste-zu-Küste-Pfad an immerhin sieben Tagen.
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tinyBE: Eine Nacht in der Skulptur
Zugegeben – im ersten Moment wirkt die Vorstellung etwas befremdlich, ein Kunstwerk nicht nur berühren, sondern darin buchstäblich schlafen zu dürfen. Schließlich sind wir quasi in Dauerschleife gehaltene Predigten wie »Abstand halten!« oder »Nicht anfassen!« gewohnt, wenn wir uns in den heiligen Hallen der Museen bewegen. Am Museumsufer in Frankfurt am Main, dem Hessischen Landesmuseum in Darmstadt und auf dem Kranzplatz in Wiesbaden sieht das bis zum 26. September 2021 deutlich anders aus.
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Buchtipp: Die Trajanssäule
Dezimiert auf Souvenirs und Postkarten fristen Gipsabgüsse antiker Plastik und historische Fotografien zunehmend ein Schattendasein in unserer Gesellschaft. Deren Bedeutung kennen oft nur noch Fachleute. Mit »Die Trajanssäule«, der deutschsprachigen Ausgabe seines im französischen Original bereits 2015 erschienenen Werks, präsentiert der renommierte Historiker und Archäologe Alexandre Simon Stefan nun einen lang ersehnten und längst überfälligen Band über eines der bedeutendsten Werke römischer Bildhauerkunst.
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Bertel Thorvaldsen – ein Schüler, der zum Meister wurde
Im Jahr 1781 tritt der damals elfjährige Handwerkersohn Bertel Thorvaldsen (1770–1844) seine Ausbildung an der Königlich Dänischen Kunstakademie in Kopenhagen an. Dort zeigt sich schon bald ein Talent, das ihn zu einem der Protagonisten des Goldenen Zeitalters in Dänemark, sowie dem bedeutendsten Bildhauer des europäischen Klassizismus neben Antonio Canova (1757–1822) machen wird. Doch kann oder sollte die Berühmtheit Thorvaldsens allein auf dessen Kunst dezimiert werden? Welche Bedeutung ist anderen Faktoren beizumessen? Schließlich hatte der Däne neben einem Talent Beziehungen zu einigen der einflussreichsten Persönlichkeiten seiner Zeit zu knüpfen ebenfalls die ein oder andere Portion Glück. Kopenhagen: die Wiege des Künstlers Tatsächlich begann Letzteres ein knappes Jahrzehnt vor seiner Geburt, denn…
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Spieletipp: Schweinerei – ein saublödes Spiel
Wie auch sonst in der Archäologie üblich, muss man lange Graben, um fündig zu werden. Manchmal ist das Durchhaltevermögen dann auch durch den Fund einer wahren Perle von Erfolg gekrönt. Für Liebhaber von Spielen mit archäologischem Touch ist »Schweinerei« im wahrsten Sinne des Wortes eine solche Perle, denn das mittlerweile vergriffene Spiel der Firma MB ist unlängst von einem Nachfolger ersetzt worden, und somit nur noch Kennern ein Begriff.